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Sony VW300 ES im Kurztest

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Der neue Sony VW300 technischer Überblick und erste Bildeindrücke:

Das Jahr 2014 steht ganz im Zeichen der vierfachen FullHD Auflösung: Kein namhafter Hersteller, der keinen „4K“ bzw „UHD“ Fernseher in sein Programm aufgenommen hat und die Preise purzeln. Doch was bei Fernsehern nun schon fast Standard geworden ist, bleibt bei Projektoren die absolute Ausnahme. Bisher hat es nur der renommierte japanische Hersteller Sony geschafft, Heimkino-Beamer mit nativer 4K-Auflösung auf den Markt zu bringen.

Der Aufwand ist hoch und ebenso waren bislang die Preise: Rund €20,000.- kostete der welterste 4K-Heimkinoprojektor VPL-VW1000, als er vor über zwei Jahren auf den Markt kam. Und trotz Halbierung des Preises ist auch sein kleiner Bruder VPL-VW500 mit €10,000.- noch für die meisten unerschwinglich.

Trotz mangelnder Konkurrenz ist Sony aber stetig bemüht, durch fallende Preise eine größere Käuferschicht anzusprechen, auf der FA gab es dazu den neuesten Streich: Das neue Modell VPL-VW300, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von €6990.- in Preisregionen vordringt, die so mancher Großbildenthusiast bereit ist, für HighEnd Qualität auszugeben.

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Der neue Sony VPL-VW300

Die große Frage verbleibt, ob der neue VW300, der den VW500 nicht ersetzt, sondern das Sony 4K Lineup nur nach unten abrundet, neben der Auflösung auch alle HighEnd Aspekte eines Heimkinobeamers abdeckt. Denn selbstredend wurde der VW300 in diversen Details gegenüber seinen großen Brüdern vereinfacht, um die Preisreduktion zu ermöglichen. Wir haben einen ersten Blick riskiert und fassen die Ergebnisse in diesem Special zusammen.


Die Hardware

Rein äußerlich erscheint der neue VPL-VW300 wie ein eineiiger Zwilling zum VW500. Es wird auf den ersten Blick deutlich, dass hier dasselbe Chassis zum Einsatz kommt und damit auch die meisten Bildqualitäten, mit denen der VW500 den Beamermarkt im Sturm eroberte.

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Leider geblieben ist die schwarze Farbe, die vor allem Kunden mit hellen Wohnzimmern abschreckt, denn die Kombination von dunklem Chassis mit großen Abmessungen erscheint ungemein wuchtig und auffällig im Wohnraum, was vielerorts die Wohnlichkeit stört. Eine größere Käuferschicht, die durch den niedrigeren Preis angesprochen werden soll, wird dadurch leider wieder eingeschränkt. Ein weißes Chassis wäre hier folgerichtiger gewesen.

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Doch die Farbe ist nicht alles, in der Ausstattung wurden zum Glück nur wenige Abstriche gemacht. Komplett erhalten blieben die zahlreichen Anschlüsse, die alle relevanten Signalquellen abdecken. Ganz wichtig für einen 4K-Projektor ist dabei die Unterstützung des neuen HDMI2,0 Standards mit HDCP2,2 Kopierschutz, mit ihnen gewährleistet der VW300, dass bei Erscheinen der ersten 4K-Software per Streaming oder Bluray auch ein Bild auf der Leinwand erscheint.

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Nicht mehr mit an Bord ist hingegen die adaptive Iris im Objektiv, die den Lichtstrom in Abhängigkeit vom Bildinhalt reduziert und so den Schwarzwert dunkler Filmszenen verbessert. Der VPL-VW300 arbeitet ohne jegliche Iris und stellt damit „nur“ seinen nativen Kontrast für die Bilderzeugung zur Verfügung. Wie sich das auf die Bildqualität auswirkt, erläutern wir im Bildteil dieses Specials.

Auch die Lichtleistung ist mit 1500 Lumen gegenüber dem VW500 etwas reduziert, was auf den Einsatz einer etwas weniger leistungsstarken Lichtquelle zurückzuführen ist (230W statt 265W). Trotz dieser Reduktion bleibt der VW300 ein überdurchschnittlich heller Heimkinoprojektor, der für Bildbreiten bis 4m problemlos eingesetzt werden kann.

Nicht mehr automatisch lassen sich verschiedene Bildformate abrufen: Zwar sind Fokus, Zoom und Lensshift weiterhin motorisch, doch die Speicherfunktion „Lens Memory“, mit der bis zu drei Optik-Position abgespeichert und bei Bedarf mit einem einzigen Knopfdruck wieder hergestellt werden können, wurde entfernt. Dies erschwert den Einsatz von Cinemascope Leinwänden, der VW300 ist daher eher in Kombination mit herkömmlichen 16:9 Leinwänden zu empfehlen.

Bei der restlichen Hardware blieb alles beim Alten, sprich der VPL- VW300 ist vom Aufbau her identisch zu seinem großen Bruder.

Die Software

Entscheidend für einen modernen Projektor ist nicht nur die verwendete Hardware, auch die Programmierung des Gerätes, sprich die Firmware muss entsprechend hochwertig sein. Sie beeinflusst die Schärfe der Signalverarbeitung, die Farbgenauigkeit durch die Kalibrierung, die Bildaufbereitung à la 120Hz-Zwischenbildberechnung oder die Skalierungsqualität von 2K auf 4K. Auch hier gibt es einige Veränderungen, sowohl zum Guten als auch Schlechten:

Der große Bruder VPL-VW500 brachte im letzten Jahr eine Heimkino-Weltpremiere mit sich: Ein interner Sensor überprüft bei Bedarf durch Lampenalterung hervorgerufene Farbabweichungen und der Projektor gleicht diese automatisch wieder auf den Ausgangszustand ab. Wiederholte, aufwändige Kalibrierungen mit externen Sensoren entfallen. Leider bleibt dieser Luxus weiterhin nur dem VW500 vorbehalten, beim VW300 wurde die Funktion samt Sensor nicht implementiert.

Dafür profitiert der Anwender aber von einer verbesserten Kalibrierung durch den Händler: Während der VW1100 und der VW500 noch keine nachträgliche Optimierung für die Gamma-Parameter zuließen, ist diese nun mit einer neuen externen Kalibriersoftware beim VW300 möglich. Diese wird vorerst aber ausschließlich dem autorisierten Fachhandel vorbehalten bleiben. Selbstverständlich werden auf Wunsch alle Cine4Home Editions des VW300 vorher mit dieser neuen Sony Kalibriersoftware vorher optimiert.

Auch externe Steuerungen des Projektors wurden verbessert: Über seine Netzwerkschnittstelle ist der VW300 nun zu Mediensteuerungssystemen wie Crestron oder Control4 voll kompatibel und kann so besser in automatisierte Kinosysteme eingebunden werden.

Videospielfans werden sich besonders über den neuen Gaming Modus freuen. Er deaktiviert komplexe Algorithmen in der Signalverarbeitung und verkürzt so die Reaktionszeit (Input Lag) des Projektors. Das Bild der Spielekonsole erscheint ohne signifikante Verzögerung auf der Leinwand und auch anspruchsvolle Spiele werden dadurch beherrschbar.

Im Übrigen zeigen sich keine Unterschiede zum VW500, die aufwändige „Reality Creation“ wurden ebenso unverändert übernommen, wie die 120Hz Motionflow-Zwischenbildberechnung. Leider funktioniert letztere weiterhin nur bis Auflösungen von maximal FullHD, in 4K ist sie nicht aktiv und herkömmliche Kinofilme „ruckeln“ weiter. Dies ist unverständlich, denn Sony bietet die entsprechend verbesserte Signalverarbeitung bei seinen 4K Fernsehern seit Monaten an. Das Weglassen beim VW300 ist gleichsam eher eine „politische Entscheidung“.

 

Bildqualität

Soweit die technischen Änderungen und Neuerungen des VPL-VW300. Was für eine Bildqualität resultiert nun daraus? Cine4Home hat dies überprüft:


Helligkeit & Kontrast

Durch die etwas schwächere Lichtquelle und das Weglassen der adaptiven Iris-Blende sind in dieser Disziplin die größten Unterschiede zu erwarten. Wie von Sony ehrlich angegeben, erreicht der Projektor messtechnisch 1500 Lumen brutto vor der Kalibrierung (hoher Lampenmodus). Durch die Kalibrierung auf die richtige Farbnorm verliert das Gerät ca. 200 Lumen, so dass es netto rund 1300 Lumen für die Großbildprojektion bereitstellt. Auch wenn der VW500 heller ist, bleibt dies dennoch ein hervorragender Wert, der für Bildbreiten bis 4m problemlos ausreicht.

 

Für die Bildplastizität stellt der Sony VW300 mangels Iris ausschließlich seinen nativen Kontrast zur Verfügung, den Sony aus marketingtechnischen Gründen nicht in den technischen Daten angibt. Messtechnisch ist er aber identisch zum VW500, was je nach Zoom zu einem Dynamikumfang von 6000:1 (kalibriert) bis maximal 10,000:1 (minimaler Zoom) führt. Im Sichtest führt dies zu einer guten Balance aus ansprechender Helligkeit und gutem Schwarzwert. In dunklen Szenen ohne starke Kontraste und mit hohem Schwarzanteil zeigt sich allerdings ein leichter Grauschleier, der die Bildtiefe etwas trübt. Kommen aber auch helle Elemente mit ins Bild, sorgt der hohe Inbildkontrast (ANSI >400:1) sofort für eine hohe Bildplastizität mit viel „Punch“.

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Dank Software präzise kalibrierbares Gamma

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Bei einem eingeschränkten nativen Dynamikumfang ist eine besonders gute Abstimmung des Gammas (Verhältnis zwischen Signallevel und ausgegebener Helligkeit) wichtig. Dank externer Kalibriersoftware erreicht der VW300 hier Referenz-Ergebnisse.

Farbdarstellung

Alle Sony Heimkinoprojektoren zeigen in der Farbdarstellung so gut wie keine Schwächen und bieten sehr gute Presets ab Werk bzw. lassen sich hervorragend kalibrieren. Der VPL-VW300 ist hier keine Ausnahme.

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Kalibrierter Farbraum des VW300

 

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Das Preset BT709 im Bildmenü führt zu einer sehr genauen Abstimmung nach HDTV-Farbnorm, die dank zweier separater ColorManagements nach Belieben perfektioniert werden kann.

Das Gleiche gilt für die Farbtemperatur: Das „D65“ Preset im Bildmenü bietet bereits eine gute Annäherung, mittels der RGB-Farbregler kann diese zur Perfektion getrimmt werden. Im Endergebnis bietet der Sony VPL-VW300 eine perfekte Farbneutralität gemäß Norm, alle Farben wirken so, wie von den Machern beabsichtigt.

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Kalibrierte Farbtemperatur

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Doch die Videonorm ist keineswegs der Weisheit letzter Schluss, bildet sie doch einen wesentlich kleineren Farbraum ab, als das echte Kino. Um diese Diskrepanz zu vermindern, bietet Sony alternative, vergrößerte „Triluminos“ Farbräume.

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Nativer Triluminos Farbraum des Sony VPL-VW 300

 

Der Triluminosfarbraum des VW300 zeigt kräftigere Ergebnisse in Rot und Grün, was gerade für Naturfarben besonders wichtig ist. Gleichzeitig bleiben Gesichtsfarben weitgehend natürlich. Das Bild wird so ingegesamt farbenprächtiger und ansprechender.

Bildschärfe

In Sachen Bildschärfe und Detaildarstellung kommt der Käufer in den vollen 4K Genuss, denn hier wurden keinerlei Kompromisse eingegangen. Die zum VW500 identische Projektionsoptik bietet alle 8 Millionen Bildpixel akkurat und scharf ab, die hochwertige Signalelektronik tut ein Übriges: Die Reality Creation arbeitet zuverlässig und bietet bei herkömmlichen FullHD Blurays einen echten Mehrwert gegenüber FullHD Beamern. Besonders „mastered in 4K“ Blurays werden durch die Abstinenz von Detailflackern und Komprimierartefakten zum analog wirkenden Genuss.

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Visuell profitiert ein 4K-Projektor von seiner vierfachen Auflösung besonders dann, wenn man entsprechend große Bilder projiziert. Der damit verbundene verkürzte Sichtabstand stellt kein Problem dar, denn störende Artefakte gehören der Vergangenheit an: Sony empfiehlt einen Sichtabstand von 1,5-facher Bildhöhe.

Zu Hochform läuft der VW300 bei nativer 4K Zuspielung auf, da er hier eine Detailaufösung bietet, die der Sehschärfe des menschlichen Auges sehr nahe kommt. Hat man einmal entsprechendes Material in Echt gesehen, fällt es schwer auf echten 4K Content zu warten

 

Fazit

“Mission accomplished“: Mit dem Sony VPL-VW300 ist es Sony gelungen, das Thema 4K Projektion daheim weiter einen Schritt näher zur Bezahlbarkeit zu rücken.

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Die der Preisreduktion von €3000.- geschuldeten Einsparungen im Vergleich zum VW500 sind allesamt subtil genug, dass sie problemlos verschmerzt werden können. Der VW300 besticht weiterhin mit einer Detaildarstellung auf Referenzlevel, hervorragender Helligkeit, sehr guter Bildplastizität und absoluter Farbneutralität.

Wir empfehlen den VPL-VW300 als Wohnzimmer-Alternative zum VW500, der mehr für dedizierte Heimkinoräume gedacht ist. Vereinbaren Sie einen persönlichen Vorführtermin bei einem unserer zahlreichen Fachgeschäfte in ganz Deutschland und überzeugen Sie sich selbst!

Zu unseren Standorten:

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