Heimkinosysteme arbeiten meist mit bis zu zehn Lautsprechern.
Im Gegensatz zu einer HiFi-Anlage ist das Heimkino ein äußerst komplexes System.
Die Anlage besteht aus einem Verstärker, einem CD- oder Netzwerk-Player und zwei identischen Lautsprechern für die Stereowiedergabe. Ein Heimkinosystem hingegen besteht aus einem Subwoofer und bis zu neun weiteren Lautsprechern, deren Übertragungsbereich genau auf die Frequenzen des Subwoofers abgestimmt sein sollte. Die Feinabstimmung von Tieftönern und Hochtönern/Mitteltönern ist auch bei Dreiwege-Lautsprechern eine Herausforderung: Der Entwickler muss sicherstellen, dass Lautstärke und Phase der Tieftöner perfekt mit denen von Medien und Tieftönern übereinstimmen. Nur so kann ein absolut linearer Frequenzgang gewährleistet werden. Bei Heimkinosystemen ist es viel schwieriger, den Tieftöner einzustellen - in den meisten Fällen einen separaten Subwoofer. Dies sollte nicht nur für zwei Hochtöner und Medienlautsprecher eingerichtet werden, sondern auch für den linken und rechten Hauptlautsprecher, den Centerlautsprecher und die beiden Umordnungseffekte. Es reicht daher nicht aus, die richtige Anzahl identischer Lautsprecher einzustellen, wie bei einer Stereoanlage. Dieser altmodische HiFi-Ansatz gilt nicht für das Heimkino.
In einem Heimkino müssen die einzelnen Lautsprecher ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen, die von der Elektronik des AV-Receivers gesteuert werden. Es ist daher wichtig, dass Heimkinosysteme die elektronischen Einstellungen des Verstärkers mit den Eigenschaften des Lautsprechers kombinieren. Als Beispiel ist dies ein Problem: Ein nicht lizenzierter Lautsprecherhersteller teilt den Frequenzbereich seines Satellitensubwoofersystems durch 100 Hz mit einer Kantenhöhe von 18 dB. Dies schafft die Grundlage für ein harmonisches Zusammenspiel der Lautsprecher. Wird dieser Lautsprechersatz jedoch nun an einen Verstärker angeschlossen, dessen Subwooferausgang für eine Übergangsfrequenz von 90 Hz mit einem steilen Flankenwinkel von 24 dB ausgelegt ist, stimmen die Anschlusswerte nicht überein. Da es keine Standardisierung gibt, kann jeder Hersteller von AV-Receivern und Lautsprechern tun, was er will. Abweichungen von 80 bis 90 Hz sind noch zu rechtfertigen, aber die üblichen Unterschiede von 200 bis 80 Hz bedeuten auch schwere niederfrequente Fehler.
Abmischung der Filmsoundtracks für Kinosäle
Es gibt jedoch noch andere grundlegende Unterschiede zwischen einer HiFi-Anlage und einer Heimkinoanlage. So wird beispielsweise der HiFi-Sound einer CD von Anfang an so gemischt, dass die Musik dort am besten klingt, wo sie sonst gehört wird: im Wohnzimmer. Auf Filmträgern wie Laserdiscs, DVDs oder Blu-ray-Discs befinden sich dagegen die Original-Soundtracks der Filme, da sie für die Wiedergabe in großen Kinos gemischt wurden.
Während der Zuschauer weit weg von den Frontlautsprechern des Theaters ist, ist die Entfernung zur Leinwandfläche relativ kurz. Damit Filmsoundtracks im Heimkino so gut wie möglich klingen, muss der für das Kino gemischte Ton in einem Decoder elektronisch verarbeitet werden. Da das Heimkino jedoch kleinere Störquellen hat und weniger Zuschauerlärm und weiche Sitze, werden die Frontlautsprecher nicht vom Bildschirm abgedeckt, und die hohen Frequenzen müssen aufgrund der großen Entfernungen im Theater viel lauter ausgestrahlt werden.